Häxutrail
Modernes Trail Design gepaart mit traditionellem Handwerk sowie bestehende Wege kombiniert mit Neubau-Abschnitten sorgen für eine abwechslungsreiche Talabfahrt von der Belalp bis nach Blatten – ein rundum stimmiger Trail Mix aus Single, Enduro und Flow Trail-Komponenten!
Talabfahrt als Fundament der Angebotsentwicklung
Der Häxutrail überwindet auf 760 Tiefenemetern relativ steiles und herausforderndes Gelände. Entsprechend anspruchsvoll gestaltete sich die Planung und die bauliche Ausführung. Die Walliser Destination hat die Wichtigkeit erkannt, zuerst die Talabfahrt zu realisieren, bevor weitere Angebote am Berg geschaffen werden.
Neubau-Trails x bestehende Wege
Der Häxutrail ist ein schönes Beispiel dafür, dass für ein stimmiges Angebot nicht immer die gesamte Strecke neu gebaut werden muss. Aus raumplanerischen, umwelttechnischen und eigentumsrechtlichen Gründen war es im Falle des Häxutrail gar nicht möglich, einen durchgängigen Mountainbike-Trail mit Mononutzung zu planen und zu bauen. Die als lokale SchweizMobil Route «Nr. 158 Häxutrail Bike» konzipierte Talabfahrt setzt sich zusammen aus:
- 1.9km neu gebauten Trails
- 2.3km bestehenden Single Trail-Abschnitten
- 1.6km Zubringerstrassen
Vast wurde für die 1.9km Neubau-Abschnitte beauftragt. Das lokale Forstunternehmen «Forst Massa» kümmerte sich um die Optimierung der bestehenden Single-Trail-Abschnitte. Vast stand dabei beratend zur Verfügung.
Die Belalp ist mein Hausberg und zugleich Ort für unser allererstes Vast Projekt. Ich mag die Jahrhunderte alten Wege dort, und ich wollte deren Charakteristik und traditionelle Bauweise unbedingt in den neuen Trail übertragen. Wir haben überall wo möglich die grossen typischen Findlinge und Felsen integriert und mit den zahlreich vorhandenen Steinen gearbeitet. Eine andere Möglichkeit blieb uns ehrlich gesagt auch nicht übrig. So entstand ein einzigartiger und abwechslungsreicher Trail mit vielen Rock Rides, Steibikki, Trockenmauern, Steinfeldern, kleinen Sprüngen, aber auch flowigen Abschnitten im Rischinuwald.
Traditionelles mit Modernem vereint
Bei der Umsetzung des Häxutrails legten wir grossen Wert darauf, die typischen lokalen Charakteristiken und Gegebenheiten einzubeziehen. Eine Durchfahrt durch eine alte Ruine konnte dank einer hier typischen Trockenmauer ansprechend integriert werden. Kurven sowie Böschungen berg- und talseits wurden mit Steinen aufgebaut. Immer wieder wurden einzelne Fahrpassagen mit sogenannten «Steibikki» armiert. Steibikki sind eine alte traditionelle Walliser Bauweise und eigenen sich ideal, um Erosions-sensible Passagen zu stabilisieren. Diese traditionellen Bauweisen wurden mit zeitgenössischem Trail Design vereint und kombiniert, um ein tolles Erlebnis auf dem Trail zu bieten.
Abwechslungsreicher Trail Mix
Aufgrund der Topographie, der Abwechslung zwischen Neubau-Trails und bestehenden Wegen sowie Wald und Nutzland als auch den vielen Steinen und Felsen entstand ein spannender Trail Mix mit Single, Enduro und Flow Trail Styles. Naturnahe und technische Single-Trails wechseln sich mit neu gebauten und wellen-, sprung- und kurvenreichen Abschnitten ab. Der dorfnahe und letzte Abschnitt im Rischinuwald – flüssig und niederschwellig – eignet sich perfekt, den Trail mit der parallelen Erschliessungstrasse lokal zu loopen. Eine grosszügige Feuerstelle bietet beste Rahmenbedingungen für eine schönes Familienerlebnis.
Der Häxutrail wurde unter komplexen Rahmenbedingungen gebaut: steile Topographie, schwieriger Baugrund und zahlreiche Grundeigentümer*innen. Die Jungs von Vast konnten dabei vor allem mit sehr viel Hintergrundwissen bezüglich den anstehenden Herausforderungen sowie mit hochstehenden Design- und Baukompetenzen überzeugen.
Für mich als Bauleiter gestaltete sich die Betreuung dieses Projektes sehr angenehm und sorglos: die Budgetvorgaben wurden eingehalten und meine persönlichen Erwartungen an den Trail übertroffen!
2020 (Juni-September)
Gemeinde Naters, Belalp Bergbahnen, Blatten-Belalp Tourismus
Trail Design, Neubau, Supervision
5.8km
760m
13%
rot, mit blauen Abschnitten
IBR Ingenieurbüro, Forst Massa, Air Zermatt, Tscherrig Transporte