Furka Trail
Der Furka-Trail ist zentraler Bestandteil der letzten und vierten Etappe der regionalen SchweizMobil Route Nr. 85 «St.-Gotthard-fünf-Pässe-Bike». Mit Sicht auf den Rhonegletscher sowie Grimsel- und Furkapass ist diese Etappe nicht nur Trail-technisch ein Highlight, sondern auch ein wahrer landschaftlicher Genuss und wird somit unserem Firmennamen vollends gerecht.

Furka-Abfahrt
Erreicht werden kann der Trail mit Muskelkraft über die Furkapass-Strasse. In der Sommersaison erleichtern Postauto-Verbindungen ab Oberwald und Realp den Aufstieg wesentlich. Auf der Furkapasshöhe angekommen führt zuerst eine leicht steigende Militärstrasse bis unterhalb zum Muttgletscher, welche an mehreren alten Bunkern (gut versteckt!) vorbei führt. Von dort geht es abenteuerlich über Wildbäche und durch kleine Tunnels der alten Militärstrasse entlang. Die Abfahrt startet bei «Rossji» und führt von dort flüssig dem Gratrücken entlang. Es bleibt auch immer wieder Möglichkeit, die grandiose Sicht auf Rhonegletscher sowie Grimsel- und Furkapass zu geniessen. Der Trail wechselt seinen Charakter, sobald sich auch die Topographie verändert. Die langen, flüssigen Geraden weichen immer wieder knackigen Kurven und eher langsamen technischen Abschnitten.
Bike-Labyrinth Gotthard
Die planerische Grundlage der Furka-Abfahrt ist das interkantonale Projekt, welches durch das Programm San Gottardo (Regionalentwicklung durch NRP) entwickelt wurde. Die kulturell unterschiedlichen Täler im Gotthard-Massiv werden durch attraktive Trail-Abfahrten und bestehende Aufstiegshilfen (Busverbindungen, Bahn und Bergbahnen) ideal vernetzt. Zur Geltung kommen die vier Kantone Uri, Wallis, Tessin und Graubünden sowie drei Sprachzonen. Die regionale SchweizMobil Route Nr. 85 «St.-Gotthard-fünf-Pässe-Bike » mit 105km mit 2300 Höhenmetern Aufstieg und 6000 Tiefenmeter Abfahrt führt von Airolo bis nach Oberwald über fünf Pässe. Ein weiteres Angebot ist die regionale SchweizMobil Route Nr. 84 «St.-Gotthard-vier-Pässe-Bike», welche auf dem Nufenenpass startet und nach 120km in Biasca endet. Beide Routen weisen einen sehr hohen Singletrail-Anteil von 34km (Nr. 85) und 48km (Nr. 84) auf und stehen sinnbildlich für die Qualitätsoffensive des Mountainbikelandes Schweiz.













Mit teilweise über 25% Gefälle zeigte der alte Weg vielerorts massive Erosionsprobleme. Den Umständen entsprechend geplant ist der neue Mountainbikeweg ein Paradebeispiel für nachhaltiges Trail Design im alpinen Gelände: Mit deutlich flacherem Profil als beim alten Weg wird zukünftige Erosion minimiert und ein attraktives Nutzererlebnis schonend in die Landschaft integriert.
Achtung Maultiere!
Die gesamte Abfahrt liegt auf «Shared Trails». Hier besteht Koexistenz aber nicht nur aus gegenseitiger Rücksichtnahme von Wandernden und Mountainbikenden, sondern ganz speziell auch in Bezug auf die Alpwirtschaft und dessen Nutztiere. Der aufmerksame Gast wird hier oben neben Kühen und Schafen auch weidende Pferde entdecken. Ausserdem wird aufgrund einer fehlenden Bergstrasse, als wohl eine der letzten Alpen im Oberwallis überhaupt, in der Sommersaison täglich mit dem Maultier gesömmert. Das heisst, der frisch erzeugte Käse wird täglich von der «Alp Lichere» nach Gand gebracht, um dort im Käsekeller gelagert zu werden. Hier gilt besondere Rücksicht, damit die Maultiere nicht aufgeschreckt werden und sie ihre kostbare Ladung sicher in Richtung Tal bringen können.
Herausforderung Unwetter
Der natürliche Kessel am Anfang des Rhonetals wirkt als Regensammler und dementsprechend gibt es in diesem Gebiet regelmässig heftige Niederschläge. Die Unwetter der vergangenen Jahre schadeten besonders den steilen, hoch gelegenen (+2000 m.ü.M.) und unbewaldeten Abschnitten stark. Diese waren teilweise bereits um über 1 Meterm (!) eingefressen und als Weg so nicht mehr nutzbar. Deswegen wurde der Weg auf einer Länge von gut 1800m von Bikeplan neu geplant. Die steilsten Abschnitte wurden wesentlich abgeflacht, um der Erosion bei Starkregen entgegenzuwirken. Der sandige und sensible Boden wurde regelmässig mit Steinarmierungen verstärkt. Regelmässige Entwässerungen, mindestens alle 20 Meter, und oftmals in Kombination mit den Steinarmierungen, sorgen somit für eine nachhaltige Weganlage. Vast war dabei für die Sanierung von rund 6.4km bestehenden Wegen sowie 1.8km neugebauten Wegabschnitten vom Muttbach bis Gand sowie «Geeredorf» bis «Hiischi» zuständig.

Der alte Furka-Weg war mit dem Bike kaum durchgängig passierbar. Die Strecke ist durch verschiedene bauliche Massnahmen nun mit hohem Genuss fahrbar und die tolle Aussicht für alle zugänglich. Einige Abschnitte haben wir komplett neu angelegt, andere neu strukturiert. Die sorgfältige Platzierung von Steinen schafft fahrtechnische Challenges für Mountainbikende, bietet aber auch Unterstützung beim Aufstieg zu Fuss.









2024 – 2025
5 Monate
Gemeinde Obergoms
Bike Plan AG
Trail Design, Neubau, Sanierung
12.6km (davon 8.4km Single Trail)
1055hm
8.4%